Konzerte mit vielen Instrumenten, Tanz & Gesang, von Schüler*innen und Lehrer*innen.
Mit Musik von Mozart, weiteren Komponist*innen sowie den diesjährigen Jubilaren:
- Astor Piazolla (1921-1992)
- Igor Stravinsky (1882-1971)
- Camille Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Ein besonderes Highlight wird die Uraufführung des Stückes „MittelZart“ für Violine und zwei Gitarren von Lukas Grossmann sein. Dieses Stück setzt sich mit den zwei grundverschiedenen Komponistenpersönlichkeiten Wolfgang Amadeus Mozart und Igor Stravinsky auseinander. Wir freuen uns jetzt schon!
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Mozart im Dreifachdutzend: Mit dem Titel „Ein Tag voller Mozart“ hatten Musikschule und Kulturamt nicht zu viel versprochen, um die besondere Bindung Offenbachs zum Musikgenie Wolfgang Amadeus Mozart wieder Reverenz zu erweisen, sobald die Pandemie es wieder erlaubte. Der Jacques Offenbach-Saal im Büsingpalais bot den festlichen Rahmen für einen konzertanten Tag, der tatsächlich von der Mittagszeit bis in den Abend währte und ein festlich gestimmtes, gut gelauntes Publikum in die „gute Stube“ der Offenbacher zog.
Der Namensgeber persönlich dominierte das Programm entsprechend – ergänzt um Zeitgenossinnen und Zeitgenossen sowie einige Komponisten, die in diesem Jahr besondere Gedenktage zu verzeichnen haben. Schon das Schülerkonzert, das den ersten Programmteil stellte, präsentierte eine reiche Vielfalt von fast 30 Schülerinnen und Schülern, angelegt um das Thema ‚Tanz‘: Menuette und Deutsche Tänze von Mozart, Tangos von Piazolla und Villodo, eine Milonga, der Cakewalk von Debussy und eine Sicilienne der Mozart-Zeitgenossin und Konzertpianistin Maria Theresia von Paradis. Das kurzweilige Programm, das die Direktorin der Musikschule, Cathérine Veillerobe charmant und kenntnisreich moderierte, bot darüber hinaus Mozart‘sche Sonaten sowie eine Sonatine am Klavier, Lieder von Mozart, Piazolla und Kunze sowie ein für Horntrio bearbeitetes und von einem solchen vorgetragenes Divertimento. Die Breite der Arbeit der Musikschule spiegelte sich dabei in der Vielfalt der Instrumente, von Block- und Querflöte über Geige und Cello, Gitarre und Gesang bis zum Horn und der Vielfalt der kammermusikalischen Zusammensetzungen von der Solistin bis zum Trio.
Zwei Spezialitäten bedürfen der namentlichen Erwähnung: Zum einen Viktoria Wondrak, die auf die pulsierende Intepretation von Strawinskys ‚Tango‘ durch Ioana Delioran beeindruckend charakteristisch als Tänzerin darbot, choreografiert vom Chef der Ballettabteilung von Dr. Hoch’s Konservatorium, Dmitrij Simkin. Zudem die 17jährige Pianistin Phuong Vy Do, Schülerin und Stipendiatin der Musikschule, die erst seit drei Jahren Unterricht erhält und mit Mozarts 12 Variationen über „Ah! Vous dirai-je, maman“ eine herausragende Intepretation dieses konzertanten Klassikers bot.
Dass die Schülerinnen und Schüler Mozart & Co. so begeistert und begeisternd darbieten konnten, liegt natürlich auch an den qualifizierten und engagierten Lehrkräften der Musikschule. Diese bereiteten aber nicht nur die jungen Menschen auf das Konzert vor, sie beeindruckten im zweiten Konzert des Tages auch mit ihrem eigenen Können als Profi-Musikerinnen und Musiker.
Eingerahmt in die heiter-informative Moderation des Kulturamtsleiters Dr. Ralph Philipp Ziegler, eröffnete Kathrin Hermann das Dozentenkonzert mit einer sprühend beschwingten Interpretation des „Alleluja“ aus Mozarts Solomotette „Exultate Jubilate“ KV 165. Fumi Yamashita gab anschließend transparent und leuchtend die Sonate in C-Dur, KV 303 souverän, am Klavier so sensibel wie vital begleitet von ihrer Kollegin Yao Yao. Letztere bewies ihre feinsinnige Gestaltungskraft besonders auch bei zwei Liedern Gabriel Faurés, „Chanson d´amour“ und „Aurore“, die wiederum Kathrin Hermann poetisch und beseelt gab. Fernando Sor, der als „Mozart der Gitarre“ gilt, war mit seinen „Variationen über ein Thema aus der Zauberflöte“ bei Rudolf Klemisch in besten Händen, der das Werk virtuos und feingliedrig zum Klingen brachte. Der Pianist und Komponist Lukas Grossmann trug an diesem Tag mit seinem Stück „MittelZart“ für Violine und zwei Gitarren einen veritablen zeitgenössischen Bezug sowohl zu Mozart als auch zu Strawinsky bei. Das spannungsvolle, dabei hoch musikalische Werk bekam prickelnde Gestalt durch das Kammertrio aus Ida Stölting, Violine sowie David Torres und Nicole Reuter, Gitarre. Es folgte ein Feuerwerk am Klavier: Elvira Streva und Joan Lluis Travé Pla trugen rhythmisch prägnant und melodisch ausgefeilt zwei Slawische Tänze von Antonin Dvorak bei, dem die feingliedrige, eloquente und duftig schwebende Interpretation des Kopfsatzes von Mozarts ‚Sonata facile‘ durch Ioana Delioran vorausging. Letztere und Kollegin Yao Yao boten mit dem atmosphärisch schillernd vorgetragenen ersten Satz aus Astor Piazzollas ‚Histoire du Tango‘ und Camille Saint-Saens‘ funkensprühend brillant in Szene gesetzten „Danse macabre“ ein großartiges Finale.
Inspiriert ist das Konzept von „Ein Tag voller Mozart“ übrigens von dem Projekt „Mozart und Jedermann“, das der Münchner Stifter Erich Fischer mit seiner Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation in den drei „toujours Mozart!“-Festivals in Offenbach vorgestellt hat.
Natürlich gäbe es die besondere Bindung der Offenbacher an Mozart nicht, wenn nicht der Musikverleger André 1799 vorausblickend Mozarts musikalischen Nachlass erworben und viele Erstausgaben publiziert hätte. Aber es gäbe diese lebendigen und ausstrahlungsstarken Mozart-Feste eben auch nicht, wenn Offenbach mit seiner Musikschule nicht ein hoch aktives und qualitätvolles musikalisches Kompetenzzentrum sein Eigen nennen würde, das einen solchen Konzerttag souverän zu inszenieren versteht. Musikschule und Kulturamt sind sich zudem einig: „Es geht natürlich nächstes Jahr weiter!“
Offenbach, 16.Oktober 2021, Ralph Philipp Ziegler
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